Erster Senior Fellow der BUW aus FK6
Rektorin Prof. Dr. Birgitta Wolff (li.) und Prorektor Prof. Dr. Stefan Kirsch (re.) gratulierten Prof. Dr. Ullrich Pfeiffer zum Senior Fellowship der BUW. Foto: Friederike von Heyden
„Die Bergische Universität unterstützt aktiv innovative Wissenschaft. Das Senior Fellowship ist ein Instrument der Wertschätzung und der gezielten Unterstützung für unsere herausragenden Forschenden. Hier machen wir gewagte, aber dennoch potenziell höchst lohnende Forschungsideen möglich, die sonst schlicht nicht gestartet werden könnten. Die Förderung etablierter Expertise zahlt auf die Sichtbarkeit und Attraktivität des Standorts Wuppertal ein und ist eine wichtige Säule in unserem strategischen Portfolio“, sagt Prof. Dr. Stefan Kirsch, Prorektor für Forschung und Digitales.
Ullrich Pfeiffer leitet den Lehrstuhl für Hochfrequenzsysteme in der Kommunikationstechnik an unserer Fakultät. Er erforscht unter anderem Aspekte der Terahertz-Technik, die eine bedeutende Rolle für die Zukunft der Kommunikation, genauer der drahtlosen 6G-Kommunikation, spielt. Terahertz-Strahlung ist, im Gegensatz zu z. B. Röntgenstrahlung, unbedenklich für den Menschen, was sie besonders interessant macht.
Die Fördersumme von 500.000 EUR soll für die Forschung an der Informationsübertragung durch Wellen und Lichtblitze im Terahertzbereich genutzt werden. Anders als bei der Datenübertragung mit elektrischem Strom könnten „winzige Terahertz-Chips so mit Lichtgeschwindigkeit denken – schneller als jeder herkömmliche Prozessor eines Computers.“ erklärt Prof. Pfeiffer.
Sichtbare Erfolge
Schon 2021 erhielt Prof. Pfeiffer mit dem ERC Advanced Grant vom Europäischen Forschungsrat (ERC) eine prestigeträchtige Auszeichnung.
Die großzügig dotierte Förderlinie richtet sich an renommierte Spitzenforscher, die neue Forschungsfelder erschließen wollen. Ullrich Pfeiffers ERC-Projekt „DIRECTS – Computergestützte Algorithmen für leistungsstarke dreidimensionale Terahertz-Lichtfelder“ hat das Ziel, das Potenzial der Terahertz-Strahlung für die Erstellung von 3D-Bildern besser zu nutzen, um durch undurchsichtige Objekte blicken zu können. Einsatzmöglichkeiten finden sich beispielsweise in der Werkstoffanalyse, der Detektion versteckter Sprengstoffe und Drogen sowie in der medizinischen Bildgebung.
Dass sich die Terahertz-Technologie und -Sensorik in den letzten Jahren als eine bedeutende Stärke der Bergischen Universität etabliert hat, zeigt sich auch in der erfolgreichen Einwerbung von Drittmitteln sowie im Ausbau der Forschungsinfrastruktur: Für die Erforschung des neuen Mobilfunkstandards 6G wurde unter der Leitung von Prof. Pfeiffer und mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Bergischen Universität ein sogenanntes Gerätezentrum eingerichtet. Forschenden aus Wuppertal sowie deren regionalen und internationalen Partnern steht dort modernste Spezialausstattung im Bereich der Terahertz-Messtechnik zur Verfügung.
Zur Person
Prof. Dr. Ullrich Pfeiffer ist Inhaber des Lehrstuhls für Hochfrequenzsysteme in der Kommunikationstechnik (IHCT) an der Bergischen Universität Wuppertal. Seine Forschung legt den Grundstein für bahnbrechende Anwendungen in den Bereichen Kommunikation, Bildgebung und Sensorik. Ullrich Pfeiffer war zuvor bei IBM Research in den USA tätig, erhielt unter anderem einen ERC Advanced Grant vom Europäischen Forschungsrat und wurde als Fellow vom IEEE, dem weltweit größten Berufsverband für Ingenieurinnen und Ingenieure, anerkannt. Er führt mehrere große Forschungsprojekte, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert werden, koordiniert das Schwerpunktprogramm INTEREST (SPP 2314) und spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung zukünftiger 6G- und Terahertz-Technologien in Europa. Darüber hinaus engagiert er sich stark in der Betreuung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.