Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik

Big News! Neue Professorin und neuer Lehrstuhl

07.04.2025|09:46 Uhr

Prof. Dr. Selina Olthof (Foto: ©Friederike von Heyden | BUW)

Wir freuen uns sehr, Frau Prof. Dr. Selina Olthof mit ihrem neuen Lehrstuhl für Material- und Oberflächenanalyse an unserer Fakultät begrüßen zu dürfen. Nach Forschungsaufenthalten am Max-Planck-Institut in Stuttgart, der TU Dresden, der Universität zu Köln und sogar der Princeton University fühlen wir uns geehrt, ihre Forschung an der Bergischen Universität seit Februar weiter unterstützen zu dürfen.

 

Nach ihrem Diplom in Physik an der Universität Stuttgart und der folgenden Promotion in Dresden, führte sie ihr Weg zunächst in die USA, wo sie an der Princeton University bei Professor Antoine Kahn ihre akademische Laufbahn fortsetzte. Ein Angebot der Universität Köln für ein eigenes Labor holte Frau Olthof im Anschluss wieder zurück nach Deutschland. 

Im Zuge des Eleonore-Trefftz-Programms machte sie 2018 als Gastprofessorin an der TU Dresden dann den jungen Frauen klar: Eine naturwissenschaftliche Laufbahn ist interessant und lohnenswert. (ein lesenswertes Interview mit weiteren Details aus dieser Zeit finden sie hier beim Oiger Nachrichtenportal )

Der Forschungsschwerpunkt ihrer Arbeitsgruppe liegt unter anderem auf der Herstellung und Untersuchung neuartiger halbleitender Materialien, die das Potenzial haben kostengünstigere oder energieeffizientere Technologieanwendungen wie Solarzellen, Leuchtdioden oder Transistoren zu ermöglichen. Hierzu zählen unter anderem organische Halbleiter und halogenid-basierte Perowskite.

Hauptinstrument zur Untersuchung dieser Materialien ist die Photoelektronenspektroskopie, mit der etwa die Position der Ladungstransportniveaus, die Zusammensetzung von Oberflächen oder die Oxidationsstufen der Atome in dünnen Schichten analysiert werden können. Mit den so gewonnenen Erkenntnissen möchte Frau Olthof ein besseres Verständnis entwickeln, wie Materialeigenschaften mit der Funktion und Leistung von neuartigen Halbleitern in optoelektronischen Bauteilen korrelieren.

Wir haben Frau Olthof gebeten, uns ein paar kurze Fragen zu ihrer Person und ihrem Lehrstuhl zu beantworten:

 

Interview Teil 1

Welche Forschungsschwerpunkte bringen Sie mit, und wie passen diese zur neuen Fakultät? 

"Mein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung neuartiger Halbleitermaterialien für erneuerbare Energien und optoelektronische Anwendungen, insbesondere organischer Halbleiter und halogenid-basierter Perowskite. Dabei nutze ich vor allem die sogenannte Photoelektronenspektroskopie.

Mit dieser Analysemethode ist es beispielsweise möglich die elektronische Struktur und chemische Zusammensetzung von Oberflächen zu untersuchen. Dieses Wissen ist oft hilfreich, um die Funktionalität von Halbleitermaterialien in Bauteilen besser zu verstehen oder den Einfluss von Prozessierung oder Materialzusammensetzung auf deren Eigenschaften untersuchen.

Meine Expertise ergänzt die Schwerpunkte der Fakultät ideal, insbesondere im Bereich neuartiger Elektronik und Photonik. Enge thematische Anknüpfungspunkte bestehen in der Bauteilentwicklung (Prof. Riedl und Prof. Görrn) sowie in der Forschung zu 2D-Materialien (Prof. Neumaier)."


Was sind Ihre Pläne für die zukünftige Lehre und wie möchten Sie Studierende für Ihr Fach begeistern?

"Ich möchte gerne für die Studierenden eine anwendungsnahe, forschungsorientierte Lehre anbieten. Dazu gehört die Integration aktueller Forschungsergebnisse in Vorlesungen und Seminare sowie praxisorientierte Laborübungen, bei denen Studierende selbst Analysetechniken anwenden können. Darüber hinaus möchte ich interaktive Formate wie Projektarbeiten fördern, bei denen Studierende eigenständig Fragestellungen bearbeiten und Lösungsansätze entwickeln.

Ziel ist es, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch Begeisterung für die wissenschaftliche Arbeit zu wecken und Nachwuchstalente frühzeitig in Forschungsprojekte einzubinden."


Welche Rolle spielen interdisziplinäre Kooperationen in Ihrer Forschung?

"Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist ein zentraler Bestandteil meiner Forschung. Solche Kooperationen ermöglichen neue Perspektiven auf Materialeigenschaften und eröffnen innovative Forschungsansätze. Ich arbeite eng mit Experten aus verschiedenen Disziplinen zusammen – beispielsweise mit Chemikern zur Synthese neuer Materialien oder mit Physikern und Ingenieuren zur Integration dieser Materialien in Bauteile.

An der Bergischen Universität Wuppertal sehe ich großes Potenzial für Kooperationen, vor allem innerhalb des fakultätsübergreifenden Center for Smart Materials & Systems (CM@S). Solche Partnerschaften fördern nicht nur Spitzenforschung, sondern auch den Wissenstransfer zwischen den Disziplinen."

>> Zur Lehrstuhlwebsite

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